Meine Frage an dieser Stelle lautet: Wenn Maßregelung, Strafe - oder auch Segen, Belohnung - woher kommt dieses "Eingreifen?" Von einem Gott - oder von meiner Vorstellung vom Gott?
Ich bin mittlerweile zu der Sichtweise gelangt, dass das Universum insgesamt und dessen Einzelteile, von der Galaxie bis runter zum Einzeller, nicht gut oder böse ist, sondern einfach SO ist, wie es ist. Auch die Interaktionen, die im Universum stattfinden, sind weder gut noch böse; allerdings haben sie Folgen. Manche Folgen sind für mich persönlich (oder für uns als Menschheit) unangenehm: z.B. Abholzen der Alpenhänge mit der Folge Lawinwentote.
Solche kausale Zusammenhänge kann ich als Naturgesetzt einordnen und daraus lernen, dass ich das Abholzen lassen sollte, wenn ich sicher in einer schönen alpinen Landschaft leben will.
Ein christlicher Fundamentalist mag das anders ausdrücken: Die Lawinentote sind Gottes Strafe für die Sünde der ökologischen Verantwortungslosigkeit, bzw Gottes Mahnung, solches zu unterlassen.
So lässt sich menschliches Verhalten unterteilen in Aktivitäten, die (für uns) unangenehme Folgen haben und solche mit neutralen oder angenehmen Folgen. Ob Umwelt-"Sünden" als unangepasstes Verhalten, das das kosmische Gleichgewicht unseres Lebenraumes beinträchtigt, oder als strafbares Ungehorsam Gott gegenüber bezeichnen, ist doch einerlei. Der eine versteht es besser so, der andere so.
Fakt ist, manche unserer Aktionen ziehen für uns unangenehme Folgen - also Strafen - nach sich. Ob der Strafende nun die Natur oder die Geschichte oder Gott heißt, ist lediglich eine Frage der gewählten Metafer, oder?
Blessings,
Greenman