Hab mich entschlossen euch einzuladen zu einer Reise durch Nordwales, das Land wo ich nun schon seit ueber 15 Jahren lebe und wo ich auf den Weg des Druiden gelangt bin. Kein Wunder denn die Zeugnisse des alten Weges sind hier ueberall zu finden, man stolpert beinahe darueber. Geschichte und Mythologie verschmelzen sich mit der Landschaft zu einem harmonischen Ganzen wie ich es so nirgendwo sonst erlebt habe; da moechte ich jeden Tag ausrufen "Ich bin angekommen!" Hoffe das die Begeisterung auch zu euch ueberschwappt!
Um sozusagen vor meiner Haustuer zu beginnen stelle ich fuer den Anfang zwei Bilder ein. Der kleine Felsen (oder ist es nur eim grosser Stein?) an der Kante der irischen See hat einen Namen: Maen Dylan (Dylan's Stein). Dies bezieht zich auf Arianrhod's erstgeborenen Sohn Dylan Ton Eil (Welle, Sohn von Welle) der an dieser Stelle in die See gehuepft und wie ein Fisch fuer immer davon geschwommen sein soll. Im Hintergrund seht ihr einen kleinen Huegel der auch als Caer Gwydion bekannt ist. Er traegt Ueberreste einer 'hillfort' und ist der Ort wo der grosse Magier Gwydion seinen Sohn Llew Llaw Gyffes in einer unterirdischen Festung aufgezogen haben soll. Allerdings hat ueber die letzten 2000 Jahre Erosion schon die Haelfte des Huegels abgetragen, der Strand war damals noch eine ganze Meile weiter westlich. Auf etwa halbem Wege zwischen beiden Punkten und eine halbe Meile von der heutigen Kuestenlinie entfernt, und dank steigenden Meerespiegels nun unter Wasser, ist ein flacher Felsen der einst Arianrhod's Zuhause gewesen sein soll. Auch heute noch ist er als Caer Arianrhod in den offiziellen Mappen zu finden und wenn die Ebbe sehr niedrig ist dann soll man ihn auch heute noch sehen koennen, ein Glueck dass mir bisher versagt geblieben ist.
Das Zweite Foto zeigt wiederum Maen Dylan, soch diesmal in Richtung SW mit der drei Gipfeln von Yr Eifl im Hintergrund. Auf dem linken Gipfel befidet sich die hillfort Tre'r Ceiri (Stadt der Riesen), eine der am besten erhaltensten befestigten Huegelsiedlungen in Wales, wenn nicht GB. Ueberreste von etwa 150 Huetten, manche rund, andere D-foermig oder rechteckig sind noch in so einem guten Zustand dass man als Besucher das peinliche gefuehl bekommt das man eigentlich nicht dort sein sollte denn die Bewohner koennten jederzeit wieder zurueck kommen. Die Steinmauern sind bis zu 3 Metern dick mit zwei Eingaengen. Nachweislich war sie zwischen dem 1. und 4. Jh. bewohnt und diente offensichtlich als Zuflucht waehrend der Zeit der roemischen Okkupation. Am hoechsten Punkt ist ein 'cairn' der als Grabstaette noch ein Tausend Jahre frueher genutzt wurde.
Und so wird ein Trip an den Strand zur Bildungsreise!
Spaeter mehr,
Holger